Zweck der Erfindung ist, die Hüllflächen von Gebäuden zu nutzen um, die Qualität unserer Wohn- und Arbeitsumgebungen signifikant zu steigern. Sie befähigt Fassaden ihre Durchlässigkeit auf vielfältige Weise zu variieren. Das Raumklima wird sensibel anpassbar an das Befinden des Nutzers. Die situative Stärkung oder Schwächung der Grenze und Bindung zwischen Innen- und Außenraum wird zum Spiel zwischen gebautem Raum und Naturraum, zwischen Intra- und Extravision.

Die Inspiration zur Entwicklung einer atmenden Fassadenhaut schöpft sich aus der Idee, einen Innenraum über porenartige Luftkanäle, ohne das Auftreten von Luftzugerscheinungen, ganzflächig zu belüften. Pneumatisch können diese, durch Implementierung eines geringen Überdruckes im Fassadenelement, luftdicht verschlossen werden. Circa 140 pneumatische Muskeln pro Quadratmeter werden ohne sichtbare Technik, dezentral von einem Kompressor, mit niedrigem energetischen Aufwand angesteuert. Bei Implementierung eines geringes Unterdruckes weiten sich die Luftkanäle, die zwischen zwei perforierten Glasscheiben reversibel montiert sind. Je mehr sie sich weiten, umso mehr ändert sich das Erscheinungsbild der Fassade. Die Durchlässigkeit für Licht und Blicke wird lokal und graduell anpassbar.

 

Der Breathing Skins Showroom ist ein raumbildender Prototyp zur emotionalen Erfahrbarkeit und technischen Erprobung der Breathing Skins Fassadentechnologie. Die Analogie zu einer organisch wirkenden Fassadenhaut inspiriert die weiche, mäandrierende Form des Breathing Skins Showroom. Geometrisch setzt sich die Fassadenform aus sechs Kreissegmenten variierender Radien zusammen. Optisch lassen sich drei Teilbereiche ablesen: Einen transparenten Eingangsbereich, der zur Orientierung frei gehalten ist von Luftkanälen. Und jeweils einen Bereich zur Demonstration der optischen Wirkungsweise von transluzenten und von opaken Luftkanälen. Annähernd 2800 Luftkanäle belüften den Innenraum diffus. Die Fassade misst über 10m Länge, 25m² Fläche und ist in mehrere Elemente untergliedert. Um das Bild einer kontinuierlichen Fassadenhaut zu stärken, werden die lastabtragenden Teile, der als Sandwich ausgebildeten Fassadenelemente, ausnahmslos aus extrudiertem Glas (Polycarbonat) zusammengesetzt. Der Innenraum besitzt 8m² Fläche bei einer lichten Höhe von 2,4m. Er wird vertikal durch eine Holzkonstruktion der Kantenlängen 4,5m x 4,5m begrenzt. Auf vier eingerückten Holzrundstützen (Lärche), die außerhalb des Innenraumes positioniert sind, lastet die Deckenplatte. Die maßgeblichen Planungskriterien der Holzkonstruktion sind ihre einfache Transportabilität und ein hoher Vorfertigungsgrad um den mehrmaligen Wiederaufbau zu vereinfachen und Kosten zu verringern. Die Maße der modularen Bauteile und ihr Gewicht sind so niedrig gehalten, dass jedes dieser für zwei Personen handhabbar ist. Optisch stellen die Schichtholzoberflächen (Birke) ein haptisch ansprechendes und warmes Pendant zu der gläsernen, modernen Fassade dar.

Die Breathing Skins Fassadentechnologie wurde während des Architekturstudiums von Dipl.-Ing. Tobias Becker erfunden und rechtlich geschützt.

Bayer MaterialScience AG/ Covestro AG,
Festo AG & Co. KG,
HASCO Hasenclever GmbH + Co KG